Ausblick auf Baden
Die allgemeinen Gegebenheiten für die Lager im Gau Baden unterscheiden sich nicht von den für die württembergischen Lager erhobenen. In den Beständen der staatlichen uzund kirchlichen Archive finden sich freilich Ergänzungen, mit denen bis jetzt offene Fragen beantwortet werden können, so ein Schreiben des neu ernannten Einsatzführers Brust an das Innenministerium Karlsruhe mit Hinweis auf bevorstehende Beschlagnahmungen und mögliche betroffene Einrichtungen oder die Ermächtigung Himmlers zur Beschlagnahmung.
Der Zeitpunkt der Beschlagnahmung liegt wie in Württemberg Ende Oktober/Anfang November 1940. Da im gleichen Zeitraum die Beschlagnahmungen in Württemberg erfolgten, ist anzunehmen, dass die Aktion von Berlin aus gesteuert wurde. Allerdings finden sich keine Hinweise auf eine handelnde Person wie Drauz in Württemberg. Detaillierte Berichte von Beschlagnahmungen liegen nicht vor, nur drei nüchtern gehaltene Meldungen an die Erzdiözese Freiburg. Die Quellenlage in Baden lässt es nicht zu, die genaue Zahl der Lager zu bestimmen,die auf Dauer belegt waren, da
die Listen untereinander nur ansatzweise verglichen werden können. Eine spezielle Systematik (Lagernummern) konnte nicht festgestellt werden In den Listen erscheinen die Lager nach Landkreisen geordnet, diese von Nord nach Süd fortschreitend. Im Einzelnen sind nachzuweisen: 14 Einrichtungen der Katholischen Kirche (Exerzitienhaus Neckarelz, St. Paulusheim Bruchsal, Dominkanerinnenkloster Neusatzeck, Klosterschule Ettenheimmünster, Priesterseminar und Exerzitienhaus St. Peter bei Freiburg, Kloster St. Trudpert Untermünstertal, St. Josefsanstalt Herten, Kloster Hegne, Kloster Weiterdingen, Kloster St. Josef Hersberg, Kloster St. Ursula Villingen, Mutterhaus Maria Tann Kirnach, Kloster Zell a. H.), 4 Gebäude der evangelischen Kirche (Gemeindehaus Neureut, Erholungsheim Langensteinbach, Diakonissenhaus Nonnenweier,Heil- und Pflegeanstalt Kork ),4 Immobilien von Land, Kreisen und Gemeinden (Taubstummenanstalt Gerlachsheim, Kreispflegeanstalt Jestetten, Schloss Liel, Turn-und Festhalle Löffingen,). Privat- und Firmenbesitzbesitz wurde in 4 Fällen beschlagnahmt: das Erholungsheim der IG Farben in Kirnhalden, Schloss Langenzell in Neckargemünd , das Gasthaus zum Hirschen in St. Peter, sowie das aus jüdischem Besitz stammende Hotel Bellevue in Badenweiler.
Ob das aus ehemals jüdischem Besitz stammende Rebhaus in Freiburg auch als Lager diente, konnte nicht festgestellt werden. Mieten wurden nicht bezahlt (Ausnahme Gasthaus zum Hirschen).
Die ersten beiden Lager Erlenbad und Neusatzeck wurden im März 1941 mit rund 600 Umsiedlern aus der Bukowina belegt. In den darauf folgenden vier Monaten wurden ca. 3000 weitere Personen nach Baden gebracht. Nach deren „Schleusung“, sprich Einbürgerung und Weitertransport in den Warthegau, standen die Lager nur kurze Zeit leer . Noch vor Jahresende wurden sie mit Slowenen belegt. In zwei Wellen, im Dezember 1941 und im Januar/Februar 1942 kamen knapp 5000 „Absiedler“ nach Baden und wurden auf 23 Lager verteilt (Gerlachsheim 287, Neckarelz 150.Jestetten 224, Neckargemünd 406, Bruchsal 288, Langensteinbach 243, Neusatzeck 308, Kork 252, Ettenheimmünster 246, Nonnenweier 251, Kirnhalden 211, St. Peter Priesterseminar 335, St. Peter Hirschen 157, Untermünstertal 128, Liel 77, Herten 231, Jestetten 188, Hegne 111, Weiterdingen 123, Hersberg 157, Unterkirnach 254, Löffingen 254, Zell a.H. 107).
Schleusung Die Fliegende Kommissionen XXII der Einwandererzentralstelle Litzmannstadt arbeitete vom 13.05. bis zum 12.06.1943 in Villingen, Lörrach, Lahr, Gerlachsheim und Bruchsal.
Einatzführung Anschriften: Karlsruhe, Ritterstraße 28, Freiburg i. B. Rebhaus, Wonnhalde 1, Badenweiler Hotel Bellevue ab 27.09.1943; „vom Rebhaus auf den Lindenberg verlegt“ April 1945.
Verwaltungsführung: Karlsruhe, Ritterstraße 28, Langensteinbach Erholungshaus Bethanien, Freiburg i. B. Rebhaus, Wonnhalde 1, Sept. 1944.
Gaueinsatzführer Heinrich Baudendistel, 24.03.1891, Wirt der Gaststätte „Zum Hirschen“ St.Peter. Bürgermeister St. Peter 1933-1945.
Parteirang Hauptgemeinschaftsführer, Ortsgruppenleiter St. Peter, NSKK Obersturmführer. Zunächst Lagerführer in St. Peter. Interniert 1945-1948.
B. zog erheblichen Nutzen aus seiner Überlappung von privaten Interessen, Parteimitgliedschaft und durch die Volksdeutsche Mittelstelle übertragenen Funktionen.
Wirtschaftlich stark angeschlagen verkaufte er das Grundstück des „Hirschen“ 1939 an die NSDAP und vermietete das Gasthaus ab Januar 1941 an die Volksdeutsche Mittelstelle. Weitere Einkünfte aus seiner Tätigkeit als Bürgermeister und Gaueinsatzführer machten es ihm bereits 1944 möglich, das Grundstück zurück zu erwerben.
Die Spruchkammer Freiburg bewertete ihm als „Nutznießer“.
Gauverwaltungsführer Albert Mutter, 10.11.1890, Postoberamtmann, Kreisamtsleiter des Amtes für Beamte bei der Kreisleitung Mannheim 1934-1943, 1943-1945 stellvertretender Leiter des Postamtes Mannheim 2, 01.11.1940-31.12.1941 für VoMi Arbeit eingesetzt. Interniert 1945-1947.Erster Spruch 1947 Belasteter, 1950 Verfahren eingestellt.
Lagerführer und Lagerpersonal sind nur vereinzelt nachweisbar (Maria Tann, Liel, Löffingen, Badenweiler).
Die Turn- und Festhalle Löffingen als Lager 1942-1945
Vorbemerkung
Die Recherche zum Thema „Die Lager der Volksdeutschen Mittelstelle“ hatte mich im Juli 2013 nach Löffingen geführt.
Groß war mein Erstaunen, als ich im Gemeindearchiv feststellen konnte, dass ein großer Bestand an Lagerakten vorhanden war. Obwohl davon auszugehen ist, dass in jedem Lager Akten geführt worden waren, hatte ich noch nie auch nur Reste zu Gesicht bekommen. In der Regel wurden sie bei Kriegsende vernichtet. Der Bestand in Löffingen ist in meinen Augen außergewöhnlich. Er soll im folgenden vorgestellt werden.
Einleitung
Im November 1958 erhielt das Bürgermeisteramt Löffingen ein Schreiben der Gemeinde Erkrath bei Düsseldorf. Darin wurde angefragt, ob die Angabe eines Josef V. aus Jugoslawien stimme, er sei in den Jahren 1942/43 im Umsiedlungslager Löffingen untergebracht gewesen. Man bat mitzuteilen, „welchem Zweck der Lageraufenthalt diente.“ Das Bürgermeisteramt antwortete, man habe sich „mit dem seinerzeitigen Lagerführer ins Benehmen gesetzt.“ Dieser habe schriftlich erklärt, „die Slovenen wurden seinerzeit zwangsweise von ihrer Heimat evakuiert.“
13 Jahre nach Kriegsende war es kein Problem, Zeitzeugen zu befragen und auf diese Weise Auskünfte über das Lager Löffingen und die darin untergebrachten Menschen zu erhalten. Heute gibt nur noch ein umfangreicher Aktenbestand im Archiv der Gemeinde Auskunft darüber, dass die Volksschule mit Turn-und Festhalle in Löffingen am 1.Dezember 1940 beschlagnahmt, und dann vier Jahre lang im Durchschnitt mit 250 Personen belegt war. Beschlagnahmung und Belegung wurden von der „Volksdeutschen Mittelstelle“ durchgeführt. Dieses Hauptamt der SS hatte bereits seit Ende Oktober 1940 in großem Umfang vor allem Klöster und Behinderteneinrichtungen im Gau Baden beschlagnahmt, um dort volksdeutsche Umsiedler aus Rumänien unterzubringen.
Diese Deutschen sollten - wie viele andere aus anderen Teilen Osteuropas - nach der Vorstellung Hitlers „heim ins Reich“ geholt werden. Himmler war mit der Umsetzung der Idee beauftragt worden. Die Planung sah vor, die Umsiedler zunächst in Lagern unterzubringen und sie dann nach einer nicht genau definierten Zeitspanne in der Gegend um Posen, im sogenannten Warthegau neu anzusiedeln.
Während andernorts auch in Baden ab März 1941 Umsiedlertransporte mit Volksdeutschen eintrafen, wurde bis zum Jahresende 1941 das Lager in Löffingen nicht belegt. Als schließlich am 2.Februar 1942 ein Transport eintraf, war das Erstaunen der Löffinger groß. Sie verstanden die Ankömmlinge nicht, da diese Slowenisch sprachen. Diese waren nicht aus freien Stücken gekommen, sondern deportiert, nach damaligem Sprachgebrauch „zwangsabgesiedelt“ worden. Ihre Heimat, das so genannte „Ranner Dreieck“ in der Untersteiermark, war seit Juni 1941 als Folge des Balkanfeldzugs Teil des Reichsgebiets. Dort sollte nach einer Idee Himmlers ein deutscher „Wehrbauernwall“ als „völkischer Schutzwall“ errichtet werden. Dafür musste in diesem Grenzgebiet die Bevölkerung neu „geordnet“ werden. Ab November 1941 wurde begonnen, die dort ansässige slowenische Bevölkerung unter Einsatz starker Polizeikräfte zusammenzutreiben. Die Volksdeutsche Mittelstelle wurde in Ausweitung ihrer bisherigen Aufgaben mit Transport und Unterbringung beauftragt. Nach einem Zwischenaufenthalt in einem Sammellager wurden die von Haus und Hof Vertriebenen mit der Bahn in verschiedene Gaue des Reichsgebiets gebracht. Dieses Schicksal traf annähernd 37.000 Männer Frauen und Kinder, die sich in rund 300 Lagern der Volksdeutschen Mittelstelle wiederfanden. In den Gau Baden wurden in zwei Wellen knapp 5000 Slowenen gebracht, davon 254 nach Löffingen.
Ihr weiteres Schicksal hing von einer Kommission der SS ab, die in Villingen vom 13. Mai bis 16. Mai 1943 Station machte. Sie entschied, wer „eindeutschungsfähig“ war und als Staatsbürger auf Widerruf eine Einbürgerungsurkunde erhielt. Bis November 1943 verließen diese frisch gebackenen Deutschen den Schwarzwald und wurden in die Gegend von Lodz im heutigen Polen gebracht. Rund 70 Personen blieb in Löffingen zurück. Lange konnten sie sich nicht im Lager ausbreiten, denn der Krieg spülte eine neue Gruppe ins Lager.
Am 28.November 1943 kam ein Transport mit 260 Volksdeutschen aus der Gegend von Shitomir in der Ukraine an. Sie hatten ihre Heimat verlassen, nachdem die Rote Armee im Zuge ihrer Offensiven näher kam. Nun fürchteten sie die Rache der Russen, waren doch nicht wenige zwei Jahre lang für deutsche Dienststellen und Einrichtungen tätig gewesen oder hatten Angehörige bei der Waffen-SS.
Viele der Neuankömmlinge erlebten das Kriegsende nicht in Löffingen, sondern wurden weiter geschickt. In den Lagerakten finden sich zahlreiche Hinweise, dass in den letzten Kriegsmonaten ein ständiges Kommen und Gehen herrschte. So trafen im Oktober 1944 68 Slowenen aus Sießen bei Saulgau kommend ein, die im Februar 1945 nach Neresheim in Ostwürttemberg weitertransportiert wurden.
Nach dem Kriegsende kehrten die Slowenen Ende August in ihre Heimat zurück, die letzten 144 Volksdeutschen zogen am 7.September 1945 aus. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt. Im nun leeren Gebäude konnten die Aufräumungsarbeiten beginnen.
Die Akten im einzelnen
Betrachtet man die Akten näher, so lässt sich ein ziemlich genaues Bild des Lagers erstellen. Einzig die von den vorgesetzten Stellen versandten zahlreichen Dienstanweisungen, die es zu befolgen galt, fehlen in den Akten nahezu vollständig.
Die Lagerführung setzte sich zusammen aus einem Lagerführer und einem Verwaltungsführer. Der Lagerführer war zwingend ein Mitglied der NSDAP in einer herausgehobenen Position. Er war in allen Belangen für die Lagerordnung zuständig. Eine Schreibkraft arbeitete ihm zu. Der Verwaltungsführer hatte sich um die Versorgung des Lagers zu kümmern. Weiteres deutsches Personal waren ein Lagerkoch, bis zu drei (Hilfs-) Krankenschwestern, zeitweise eine Säuglingsschwester. Auch ein Hilfslehrer tauchte für kurze Zeit auf. Ein ortsansässiger Arzt hatte die Aufgaben eines Lagerarztes zu erfüllen. Lagerinsassen wurden in größerem Umfang zu Hilfsdiensten herangezogen. Vor allem ein Dolmetscher war in den ersten Monaten von größter Bedeutung. Seine erste Arbeit, die Übersetzung der Lagerordnung ins Slowenische, ist handschriftlich erhalten. Weiter wurden Hilfskräfte für Reinigungs-, Küchen-und Gartenarbeiten herangezogen. Eine Lagerwache wurde aufgestellt. Der Hausmeister konnte auf ihre Dienste zurückgreifen. In den Lagerakten haben sich die in Löffingen erstellten Dienstanweisungen für Schwestern und Hausmeister erhalten.
Die Lagerordnung vom 8.Februar 1942 könnte ähnlich auch für eine Kaserne gegolten haben. Sie enthielt Regelungen für die Reinigung, Krankmeldung, Badeplan, Waschküchenbenutzung, Wäschetrocknen, Essenszeiten, Verdunklung, Nachtruhe („Zapfenstreich“), Rauchen, Gepäckaufbewahrung (die Reihenfolge entspricht dem Original).
Unterkunft und Ausstattung
Die Lagerinsassen wurden auf 12 Stuben (ehemals Klassenzimmer) sowie den Dachboden („die Bühne“) verteilt. Bei voller Belegung blieb für eine Privatsphäre kein Platz. In der Lagerordnung wurde verfügt: „Die Türvorhänge sind tagsüber zurückzuhängen und dürfen nur nachts vorgeschoben werden.“ Ein Heft, mit der Aufschrift „Geräteverzeichnis und Verbrauchsartikel“ gibt einen Einblick in die Ausstattung des Lagers. Als Schlafgelegenheit dienten Stockbetten („Doppelgestelle“), als Unterlage Strohsäcke mit „Kopfpolstern“. Man schlief unter Wolldecken. Andere Bettwäsche findet sich nicht im Verzeichnis. Von 57 Nachttöpfen waren 11 „im Verschluss“, Die vorhandenen Handtücher wurden nicht ausgegeben, jedoch alle 48 Waschschüsseln und 10 Wasserkannen. Eine Aufbewahrungsmöglichkeit für persönliche Habseligkeiten und Bekleidung war nicht vorgesehen, sieht man von einer kleineren Zahl von Kleiderständern und Kleiderrechen in den Räumen ab. Einen Teil hielt die Lagerführung jedoch auf dem Dachboden zurück. Ob das vorhandene Reinigungsgerät und -material ausreichte, lässt sich aus heutiger Sicht nicht beurteilen. Unter der Rubrik „Sonstige Gegenstände“ sind Luftschutzgerätschaften, eine Abortanlage, ein Führerbild, sowie eine größere Anzahl von Gartengeräten verzeichnet. Die Büroeinrichtung ist detailliert dokumentiert. Schließlich finden sich unter „Sonstige Gegenstände“ ein „gebrauchter Kinderwagen“, ein Handwagen, ein Paket Nägel sowie vier Küchenschürzen. Ein „Ofen im Speiseraum“ wird auf einer eigenen Heftseite geführt.
Disziplinierungsmaßnahmen
Gestützt auf eine für alle Lager geltende Straf- und Beschwerdeordnung hatte der Lagerführer die Möglichkeit, Strafen auszusprechen. Dazu sind jedoch keine Belege in den Akten vorhanden. Schwerwiegende Verstöße waren der Gestapo zu melden. Diese betrieb so genannte Arbeitserziehungslager. In der Regel waren in diesen Lagern acht Wochen wegen Arbeitsverweigerung zu verbüßen. Für 3 Personen lässt sich belegen, dass sie in ein Arbeitserziehungslager eingewiesen wurden. Aber auch Arbeitgeber hatten die Möglichkeit, Strafen auszusprechen: So schrieben die Holzindustriewerke Benz am 16. Juni 1944 an eine Arbeiterin: „Sie fehlten gestern Nachmittag unentschuldigt, wofür wir Sie mit RM 2.- bestrafen. Das Strafgeld wird beim heutigen Zahltag in Abzug gebracht.“
Die Insassen
In einem großen „Lagerbestandsbuch“, das 1944 angelegt wurde, sind nahezu alle Personen festgehalten, die über die Jahre hinweg dem Lager zugewiesen wurden. Nach mehr als 800 Einträgen wurde die Liste 1945 nicht mehr weitergeführt. Hier finden sich Angaben über Zuzug und Wegzug, rassische Bewertungen, und „Eindeutschung“. Die Grundlage für diese Übersicht bildete eine Lagerkartei, von der noch Reste vorhanden sind. Für jeden Erwachsenen sollte zur „besseren Übersicht und Kontrolle“ ein „Lagerpass“ ausgestellt werden. 23 Exemplare liegen noch im Gemeindearchiv.
Bekleidung und Verpflegung
Die vielen in den Akten vorhandenen Speisepläne lassen den Schluss zu, dass das Essen im Lager eintönig war und in erster Linie aus Kartoffeln bestand, die in ausreichender Menge vorhanden waren. Fleisch war Mangelware. Betrachtet man die Zahl der „Kostteilnehmer“ und die für sie eingeplante Menge an Fleisch (so es denn auf dem Speiseplan stand), so kommt man pro Kopf und Tag auf 60 Gramm Fleisch.
Auf eine ausreichende Versorgung mit Bekleidung und Schuhwerk warteten die Lagerinsassen vergeblich. Selbst Arbeitsschürzen wurden nur in wenigen Fällen ausgehändigt. Während für die Männer immerhin teilweise Holzschuhe zur Verfügung gestellt wurden, bat der Lagerführer im April 1944 das Kreiswirtschaftsamt in Neustadt ohne Erfolg um Straßenschuhe für Frauen und Kinder.
Arbeitseinsatz und Entlohnung
Es bestand die Weisung, die Lagerinsassen möglichst „zum Arbeitseinsatz zu bringen“. Listen aus dem Jahr 1944 belegen, dass im Zusammenspiel von Lagerführer und dem Arbeitsamt in Neustadt zahlreiche Slowenen bei einer Vielzahl von Arbeitgebern beschäftigt waren. 23 Männer und Frauen (die jüngsten waren gerade 15 Jahre alt) arbeiteten in den Holzindustriewerken Benz, 6 als Waldarbeiter bei der Gemeinde Löffingen. Zahlreiche Bauern in der ganzen Gegend, eine Gärtnerei in Neustadt, die größeren Gaststätten in Löffingen und Umgebung, aber auch die Krankenhäuser in Löffingen und Neustadt, Fuhrhalter, Bäcker, Schuhmacher und Privatpersonen wurden vermerkt. Auch das Spinnen von Wolle in Heimarbeit ist in einer Liste vermerkt. Die Löhne richteten sich nach festen Tarifen. In einem Schreiben ist festgehalten, dass Dienstmädchen über 19 Jahren bei freier Verpflegung und Wohnung monatlich 43.- Reichsmark bekommen sollten, männlichen Landwirtschaftshilfen sollten bei freier Kost und Wohnung von 16.20 RM (ab 16 Jahren) bis 34.- RM (ab 21 Jahren) monatlich ausbezahlt werden. „Weibliche Arbeiter erhalten 10 % weniger“ steht in dem Schreiben zu lesen. Die Löhne deutscher Landarbeiter und Dienstmädchen waren viermal höher. Die Holzindustriewerke Benz bezahlten Tariflöhne. Eine Liste dieser Firma für diese 23 Beschäftigten aus dem Lager vom Dezember 1944 weist Monatslöhne von 45.- bis 140.- RM aus. Sie wurden indes nicht direkt ausbezahlt, sondern an die Lagerverwaltung geschickt. Diese behielt für die Verpflegung von nicht arbeitenden Angehörigen bis zur Hälfte des Verdienstes ein, so dass von 1894,45 RM, der Gesamtsumme aller 23 Lohntüten, den Sloweninnen und Slowenen letztlich 1019.55 RM blieben.
Nicht immer waren die Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Beschäftigten spannungslos. So berichtete der Lagerführer im November 1944 an das Arbeitsamt Neustadt, er habe eine Slowenin in ein anderes Arbeitsverhältnis verpflichtet. Sie sei von ihrer Arbeitsstelle weggelaufen und „trotz ernsthaftestem Bemühen“ habe sie sich geweigert zurückzukehren. “Sie erklärte mir, ehe sie wieder […] zurückgehe, geht sie ins Wasser.“
Geburt, Krankheit und Tod
Nach dem Ende des Krieges musste die Gemeinde auf Geheiß der Militärregierung Listen über Geburten und Sterbefälle von Ausländern in der Kriegszeit erstellen. Aus ihnen wird ersichtlich, dass in der Zeit von 1942 bis 1945 10 Kinder geboren wurden, zumeist im Krankenhaus Löffingen. Zwei Kinder starben kurz nach der Geburt. Insgesamt bestanden auf dem Friedhof Löffingen 14 Gräber für Ausländer, davon vier für Slowenen und 8 für Volksdeutsche aus der Ukraine. Herz-und Kreislauferkrankungen sowie Altersschwäche wurden als Todesursachen eingetragen. Ein Slowene fand seine letzte Ruhestätte in Oberndorf am Neckar. Er war während seiner Inhaftierung im Arbeitserziehungslager im Alter von 28 Jahren an Blutvergiftung gestorben.
Schule
Es konnten keine Unterlagen zum Schulbesuch der Kinder aus dem Lager aufgefunden werden. Jedoch ist davon auszugehen, dass die Kinder den Unterricht besuchten und zumindest zeitweise auch im Lager selbst unterrichtet wurden. Darauf deutet der Name des Hilfslehrers in den Verpflegungslisten 1944 hin. Im übrigen waren die Kinder wohl sich oft selbst überlassen.
Nach dem Kriegsende
Nach dem Kriegsende blieb das Lager noch rund vier Monate bestehen, da zunächst ungeklärt war, was mit den Insassen geschehen sollte. Die Gemeinde hatte das Lager zu führen und zu verwalten. Dazu wurde von ihr ein neuer Lagerführer eingesetzt. Das Personal der Verwaltung blieb auf seinem Posten. Die Versorgung der Lagerinsassen mit Lebensmitteln gestaltete sich zunächst schwierig, da die wichtigsten Lieferanten zeitweise ausfielen. Nach dem Einmarsch der Franzosen am 25.April 1945 hatte die Gemeindekasse alle Rechnungen zu begleichen, da in der Lagerkasse nur noch 6,46 RM lagen. Am 21. März 1946 sandte die Gemeindeverwaltung eine detaillierte Aufstellung an das Landratsamt Neustadt und forderte einen „Rückersatz“ von rund 20.000 RM. Dieser Aufstellung ist zu entnehmen, dass die Turn- und Festhalle nach dem Abzug der Lagerinsassen vom 8. September bis zum 30. September aufgeräumt und desinfiziert wurde. Die noch vorhandenen Lebensmittel und einige Küchengerätschaften wurden an das Krankenhaus, die Büroartikel an die Gemeinde übergeben. Die letzte Ernte des Lagergartens wurde in erster Linie an einheimische Gastwirtschaften verkauft. Der Bürgermeister wies in seiner Aufstellung darauf hin, dass die Volksdeutsche Mittelstelle die vertraglich festgesetzte Miete seit Anfang 1944 schuldig geblieben war. Auch Gehälter und Krankenhausrechnungen waren aus der Gemeindekasse beglichen worden.
Kontakte nach Löffingen
Gab es nach der Auflösung des Lagers noch Kontakte zwischen ehemaligen Insassen und Löffingern? Belege dafür konnten nicht gefunden werden. So bleibt als einziger Hinweis eine Mitteilung an das katholische Pfarramt, dass ein in Löffingen getauftes slowenisches Mädchen in Beuron vor den Traualtar getreten war. Vielleicht gibt es in der einen oder anderen Familie noch Erinnerungsstücke in Form von Briefen oder Bildern, die einen Bezug zum Lager in der Turn-und Festhalle besitzen.
Nach dem grundlegenden Umbau und der Sanierung des Gebäudes 2010/2011 sind endgültig alle Spuren des Lagers verschwunden. Wer heute die Festhalle betritt, ist sich in keiner Weise bewusst, dass sie vorübergehend einem völlig anderen Zweck gedient hatte.
Benutzte Quellen
Gemeindearchiv Löffingen IX /2410-2429, XI/2/2577, 2578
Himmlers Klostersturm in Oberdischingen. Das Kloster St. Hildegard als Lager 1940 bis 1945
Die Beschlagnahmung
Elf Jahre nachdem die Steyler Missionsschwestern in Oberdischingen im Schlossgut heimisch geworden waren und 1939 im Kavaliersbau das „schönste Zimmer mit dunkler Eichentäfelung zu Ehren der hl. Hildegard“ als Hauskapelle eingeweiht worden war, traf die Schwestern ein schwerer Schlag.
Im „Bericht über Einzelheiten anlässlich der Beschlagnahme des Missionsklosters St. Hildegard“, datiert vom 24.1.1941, der im Diözesanarchiv Rottenburg liegt, wird ausgeführt, dass am 7. November 1940 „zwischen 12 und 1 Uhr“ unangemeldet „der Heilbronner Kreisleiter Drauz, begleitet von Kreisleiter Zirn aus Ehingen mit noch zwei Herren in Begleitung des Herrn Bürgermeisters von hier“ im Kloster auftauchten. Der Wortführer Drauz erklärte, er sei „heute erschienen, um […] unser schönes Haus zu beschlagnahmen.“
Drauz war unterwegs durch Oberschwaben, um auf Weisung Heinrich Himmlers Gebäude für eine Umsiedlungsaktion von Volksdeutschen aus der Bukowina bereitzustellen. Die Bukowina, auf deutsch „Buchenland“ liegt im Nordosten Rumäniens. Die dort lebenden Deutschen sollten - wie viele andere aus anderen Teilen Osteuropas - nach der Vorstellung Hitlers „Heim ins Reich“ geholt werden. Himmler war mit der Umsetzung der Idee beauftragt worden. Die Planung sah vor, die Umsiedler zunächst in Lagern unterzubringen und nach einer Übergangszeit in der Gegend um Posen, im sogenannten Warthegau neu anzusiedeln.
Drauz hatte ganz im Sinne seines Auftraggebers in erster Linie Einrichtungen der katholischen Kirche im Visier. Er hatte bereits die Klöster Weingarten, Reute, Kellenried, Blönried, Sießen, einen Teil des Klosters Untermarchtal, die Schule St. Agnes in Riedlingen, das Gemeindehaus in Buchau und das Pfarrhaus in Munderkingen beschlagnahmt und verfügt, dass die Gebäude binnen Wochenfrist vollständig zu räumen waren. Er war dabei äußerst undiplomatisch aufgetreten, was nun auch die Schwestern von St. Hildegard zu spüren bekamen: „Schicken sie ihre Schwestern heim“ denn „das Dach“, das sie haben (gemeint war unser Schleier) können wir hier nicht mehr brauchen.“
„Nach vielem Hin und Her“ beließ Drauz den Schwestern die „in der Ökonomie gelegenen Räumlichkeiten“, das heißt im Kanzleigebäude. Ihren Herd durften sie mitnehmen: „Kochen sie darauf nach den Regeln des Hl. Sebastian“, so Drauz. Eine Woche später forderte die Kreisleitung Ehingen den Herd zurück. Flaschner Fassnacht, der ihn mühsam umgesetzt hatte, weigerte sich jedoch, diese Arbeit ein weiteres Mal auszuführen. Daraufhin verblieb der Herd an seinem neuen Standort.
Die 20 Schwestern richteten sich mehr recht als schlecht in einigen Räumen und in St. Gebhard, damals die Schwesternstation, ein. Jeweils drei mussten sich ein Zimmer teilen. Für die Novizinnen und die Postulantinnen war kein Platz mehr. Sie verließen Oberdischingen und kehrten zu ihren Familien zurück.
Ortspfarrer Edelmann, der zeitgleich einen Bericht für das Bischöfliche Ordinariat verfasste, führte noch weitere Details aus. Der Speicher des Pfarrhauses wurde mangels anderer Möglichkeiten „jede Woche zum Trocknen der Wäsche benutzt“
Den aus ihren Räumen vertriebenen Bewohnerinnen von St. Hildegard war es ein zentrales Anliegen, einen geeigneten Andachtsraum zu schaffen. Schon am 8. 11. begannen sie, im Kanzleigebäude ein „Notoratorium“ einzurichten. Pfarrer Edelmann bat das Bischöfliche Ordinariat darum, den Raum „benedizieren“ zu dürfen und den Kreuzweg aus dem Kloster zu verlegen.
Am 13.11. wurde das Kloster an den Kreisleiter Zirn übergeben und rund eine Woche später trafen 68 Umsiedler im „Lager 10“in Oberdischingen ein. Ein Lagerführer Ruf war in der Zwischenzeit eingesetzt worden. Wie alle Lagerführer war er Mitglied der NSDAP und stammte vermutlich aus dem Kreis Ehingen. Gleiches gilt wohl für die bis 1945 genannten Lagerführer Schrode und Knapp. Eine Schreibkraft war dem Lagerführer zur Seite gestellt. Eine funktionierende Aufsicht über das Lager war mit so wenig Personal sicher nicht möglich.
Die „Buchenländer“ blieben bis Ende Oktober 1941 in Oberdischingen. Im Pfarrarchiv ist nachzulesen, dass sie St. Hildegard in Richtung Generalgouvernement (Polen) und „an die holländische Grenze“ abreisten. Die Schwestern mussten voller Ungewissheit weiterhin in ihren Notunterkünften ausharren, denn am 9. November desselben Jahres traf eine neue Gruppe für das Lager am Bahnhof in Erbach ein.
Slowenen in Oberdischingen
Nach dem Balkanfeldzug 1941 wurden die Grenzen auf dem Balkan neu gezogen. Die „Untersteiermark“, bis 1918 ein Teil der Habsburger Monarchie, wurde in das Großdeutsche Reich eingegliedert. An der Südgrenze der Untersteiermark sollte nach einer Idee Himmlers ein „Wehrbauernwall“ als „völkischer Schutzwall“ errichtet werden. Dafür musste in diesem Grenzgebiet die Bevölkerung neu geordnet werden. Ab November 1941 wurde begonnen, in einem genau definierten Gebiet, dem so genannten „Ranner Dreieck“ die dort ansässige slowenische Bevölkerung „abzusiedeln“. Das bedeutete, sie wurde unter Einsatz starker Polizeikräfte zusammengetrieben und dann mit der Bahn in verschiedene Gaue des Reichsgebiets gebracht. Insgesamt traf dieses Schicksal rund 37.000 Männer Frauen und Kinder, die sich in rund 300 Lagern wiederfanden. Im Gau Württemberg - Hohenzollern lebten ab Ende November 1941 rund 5.700 Slowenen. Rund 100 wurden dem Lager 10 in Oberdischingen zugeteilt
Die ursprüngliche Planung sah vor, die Slowenen „einzudeutschen“ und sie dann als Neusiedler im Osten „anzusetzen“. Dazu kam es jedoch nur in wenigen Fällen. Die überwiegende Mehrzahl der Slowenen hing in den Lagern fest und sollte von dort aus „in Arbeit gebracht“ werden. Es lässt sich von heute aus nicht mehr feststellen, ob vielleicht auch in der Klosterökonomie Slowenen beschäftigt waren. Von anderen Orten ist bekannt, dass die Männer als Knechte in der Landwirtschaft oder als Waldarbeiter tätig waren. Viele jüngere Frauen arbeiteten als Dienstmädchen. Ihre Entlohnung ist nirgends dokumentiert. Sie wird sich an den kargen Sätzen für Fremdarbeiter orientiert haben..
Die Verständigung zwischen den Oberdischingern und den Slowenen war in der ersten Zeit sicher nur sehr eingeschränkt möglich. Auch der Lagerführer wird im Alltag seine liebe Not gehabt haben, falls ihm nicht ein Dolmetscher zur Seite stand.
Obwohl sie es sich einhellig wünschten, war den Slowenen eine Rückkehr in ihre angestammte Heimat strengstens untersagt und unter Strafe gestellt. Ebenfalls verboten war eine priesterliche Betreuung der sehr gläubigen Slowenen. Es ist jedoch belegt, dass sie entgegen allen Verboten Gottesdienste besuchten. So wird es auch in Oberdischingen gewesen sein. Der Weg zur Kirche war ja nicht weit.
Da bei der Absiedlung die Familien nicht auseinandergerissen wurden, werden von 1942 bis 1945 auch einige Geburten zu verzeichnen gewesen sein. Das Pfarrregister könnte hierüber Auskunft geben. Vermutlich sind auch einige betagte Sloweninnen und Slowenen im Lager verstorben. Auch hierzu gibt es wohl Hinweise bei Gemeinde oder Pfarramt. Zwei Gräber sind noch heute auf dem Friedhof zu sehen.
Das Ende des Lagers
„Wir möchten unserem Hochwürdigsten Herrn Bischof zur Kenntnis bringen, daß am Samstag den 1. September unser Kloster S. Hildegard von den Umsiedlern geräumt wurde. Es bleibt uns eine große Arbeit bis alles wieder in Stand gesetzt ist, wir haben gleich heute damit begonnen“. So beginnt die Regionaloberin Schwester Sapientia am 3. September 1945 ihr Schreiben an das Bischöfliche Ordinariat. Es lag ein hartes Stück Arbeit vor den Schwestern. In einem Antrag vom 4.12.1958 auf „Wiedererstattung der Schäden durch Zerstörung, Verunstaltung und Plünderung“ wurden die Schäden im Detail beschrieben und die Handwerkerrechnungen aufgelistet ( unter anderem vom Maurergeschäft Volz, der Flaschnerei Fassnacht, von der Schreinerei Gapp und von Maler Eh).
„Als die Slowenen das Haus wieder räumten, war es in einem äußerst verwahrlosten Zustand, so daß wir mehrere Monate brauchten, um es wieder einigermaßen wohnlich zu gestalten.“ Im einzelnen waren
- die Fußböden geborsten,
- alle Ritzen, Fugen und Betten saßen dick voll Ungeziefer,
- kein Klosett war benutzbar. Alle waren verstopft und übergelaufen,
- sämtliche elektrischen Birnen, Wasserhähne, Schlösser entfernt und mitgenommen oder ruiniert,
- die Zimmerwände voller Rauch und Schmutz,
- Türen und Fenster verkratzt, voller Kerben und schlossen nicht mehr,
- keine Fensterscheibe ganz,
- das Dach schadhaft, viele Sparren und Balken angefault, die Dachrinnen verstopft und durchgerostet,
- der Speicherboden gewölbt und dadurch darunter liegende Zimmerdecken schadhaft,
- zwei lange Eichentische, zum Teil abgesägt,
- drei „altertümliche Kachelöfen“ so schadhaft, dass sie bald abgebrochen werden mussten,
- im Park ein großer Nussbaum gefällt und zersägt, der Park insgesamt vollständig verwahrlost.
Insgesamt machten die Schwestern einen Gesamtschaden von rund 61.000 DM geltend. Sie wiesen darauf hin, dass ihr Anspruch als äußerst moderat anzusehen sei. Die Kosten aus der Zeit vor der Währungsumstellung, rund 22.000 Reichsmark, hatten sie im Verhältnis von 1:10 abgewertet.
Insgesamt wurden nach einem längeren Rechtsstreit 1964 52.000 DM vom Land
Baden - Württemberg überwiesen.
Nach der Rückkehr der Novizinnen und Postulantinnen 1946 wandte sich die Klostergemeinschaft neuen caritativen Aufgaben zu.
Aber noch 1958 gab es „viele Fenster, bei denen man beim Öffnen und Schließen äußerste Vorsicht anwenden muß, damit nicht alles aus den Fugen geht.“ So warf das „Lager 10“ noch lange seinen Schatten auf das Kloster St. Hildegard.
Anmerkung: Die Rechtschreibung der Zitate ist von dort übernommen
Benutzte Quellen
Diözesanarchiv Rottenburg G 1.5, Nr.166, G 1.1-C 9.7d
Staatsarchiv Sigmaringen Wü 33 T 1 6148
50 Jahre St. Hildegard - Kloster in Oberdischingen.. Vervielfältigter Bericht. Privatbesitz
Pfarrarchiv Oberdischingen. Freundliche Mitteilung von Prof. Rolf Sautter, Oberdischingen
Benutzte Literatur
MERTENS, Annette: Himmlers Klostersturm. Der Angriff auf katholische Einrichtungen im Zweiten Weltkrieg und die Wiedergutmachung nach 1945. Paderborn 2006
SCHÄFER, Annette: Zwangsarbeiter in der Diözese Rottenburg 1939-1945, hrsg. von der Kommission zur Klärung der Fragen nach der Beschäftigung von Fremd- bzw. Zwangsarbeitern in kirchlichen Einrichtungen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Stuttgart 2002 (Hohenheimer Protokolle 58)
Internetedition: www.akademie-rs.de/fileadmin/user_upload/pdf_archive/hp58.pdf